Umfrage: Wohnnebenkosten wichtiger Faktor für Mieter

Bei der allgemeinen Debatte über steigende Mietpreise und die Bezahlbarkeit des Wohnens wird in aller Regel auf die Entwicklung der Kaltmieten abgezielt.

Nicht berücksichtigt wird dabei die Höhe der Wohnnebenkosten, die Mieter monatlich neben der Kaltmiete entrichten müssen. Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der d.i.i. ergeben hat, ist die Höhe der Nebenkosten aber nicht zu unterschätzen, wenn es darum geht, ob sich Mieter Wohnungen leisten können.

Denn auf die Frage, ob sie eher auf die Warm- oder auf die Kaltmiete achten würden, wenn sie einschätzen, ob eine Wohnung ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht, verwiesen 82 Prozent der befragten Mieter auf die Warmmiete. Das zeigt ganz gut, dass die Nebenkosten von den Menschen als wichtiger Teil der Wohnkosten betrachtet und bei der Frage nach der Bezahlbarkeit einer Wohnung miteinbezogen werden.

Das wiederum bedeutet, dass sich nicht nur mit einer günstigeren Entwicklung der Kaltmieten, sondern auch mit einer Senkung der Nebenkosten – etwa durch energetische Sanierungen oder durch vorteilhaftere Verträge mit Stadtwerken und Dienstleistern – das Wohnen für Mietshaushalte bezahlbarer gestalten ließe. Die YouGov-Umfrage zeigt, dass zumindest die Mieter dafür auch durchaus Potenzial sehen – so empfinden 47 Prozent der befragten Mieter ihre Nebenkosten als zu hoch oder viel zu hoch. Auch dass mit 83 Prozent die überwiegende Mehrheit der Mieter selbst aktiv versucht Nebenkosten einzusparen, etwa durch Elektrogeräte mit geringerem Verbrauch oder wassersparende Duschköpfe, zeigt die hohe Bedeutung der Nebenkosten für Mieter.

Ebenfalls hohe Bedeutung hat das Thema Transparenz. Offenbar können sich viele Mieter vorstellen, dass ihr Vermieter ihnen mehr Nebenkosten in Rechnung stellt, als sie tatsächlich verbraucht haben. 27 Prozent und somit mehr als jeder vierte Mieter hat geantwortet, dass er sich entsprechende Sorgen mache. Das weist darauf hin, dass auf Vermieterseite noch viel Potenzial besteht, mit transparenten Informationen Vertrauen bei den Mietern zu gewinnen.